Auf Nummer sicher: E-Bike Versicherungen im Länder-Vergleich


Was beliebt ist, weckt zwangsläufig auch Begehrlichkeiten bei Langfingern. Im Zuge der steigenden Beliebtheit von E-Bikes kommt es daher wenig überraschend, dass auch das Thema E-Bike Versicherung bei immer mehr E-Bikerinnen und E-Bikern in den Fokus rückt. Doch wie hilft eine E-Bike Versicherung überhaupt? Und was sind die Besonderheiten beim E-Bike Versicherungsschutz in Deutschland, Österreich und der Schweiz? In diesem Artikel gehen wir auf die Besonderheiten der E-Bike Versicherungen in diesen drei Ländern ein und zeigen, worauf du achten solltest.

WAS IST EINE E-BIKE VERSICHERUNG?

Gute E-Bikes kosten zwischen 3.000 und 6.000 Schweizer Franken – allein diese Wertigkeit zeigt bereits, warum der Versicherungsschutz beim E-Bike absolut Sinn ergibt. Eine solche E-Bike Versicherung schützt dich und dein E-Bike nicht nur vor den finanziellen Folgen eines Diebstahls, sondern kann auch gegen Vandalismus oder Unfälle absichern.

Damit geht eine spezifische E-Bike Versicherung weit über den Grundschutz der Privat(haft)pflichtversicherung oder Hausratversicherung hinaus, die je nach E-Bike Typ, Schaden, Land, Versicherungsanbieter und Versicherungstyp ebenfalls einen gewissen Versicherungsschutz bieten können. Neben der klassischen Fahrrad-Versicherung gibt es darüber hinaus noch weitere spezifischere Versicherungen für dein E-Bike – etwa den Akkuschutz oder die Pannenhilfe.

WELCHE FAKTOREN BEEINFLUSSEN DEN VERSICHERUNGSSCHUTZ BEIM E-BIKE?

Die vorherige Aufzählung an unterschiedlichen Versicherungen zeigt es bereits an: Der richtige Versicherungsschutz hängt stark von deiner individuellen Situation und deinem Fahrradtyp ab – das gilt für Deutschland, Österreich und die Schweiz gleichermassen. Eines vorweg: Auch wenn sich die Thematik im ersten Moment kompliziert anhören mag, so ist sie das am Ende gar nicht. Eine gewisse Grundrecherche ist vor dem Abschliessen einer E-Bike Versicherung aber absolut sinnvoll.

Bevor du eine E-Bike Versicherung kaufst, solltest du in jedem Fall klären, welche Grundvoraussetzungen für dich persönlich gelten. Typische Fragen, die du beantworten solltest, sind:

  • Besitze ich ein E-Bike mit einer Unterstützung bis 25 km/h oder ein E-Bike mit einer Unterstützung bis 45 km/h? Hier gibt es starke Unterschiede. In Deutschland ist es zum Beispiel vorgeschrieben, ein S-Pedelec mit einer Kfz-Haftpflichtversicherung zu versichern. Auch in der Schweiz braucht es eine Haftpflichtversicherung bzw. ein Kontrollschild. E-Bikes bis 25 km/h bzw. Pedelecs werden dagegen wie klassische Velos behandelt.
  • Welche Schäden sind durch meine Privat(haft)pflichtversicherung abgedeckt? Gewöhnlich deckt diese Sach- und Personenschäden ab, die du durch die Nutzung deines Fahrrads Dritten zugefügt hast.
  • Welche Schäden sind durch meine Hausratversicherung abgedeckt? In vielen Hausratversicherungen sind Pedelecs mitversichert – etwa wenn das E-Bike bei einem Einbruch aus dem Keller oder der Garage entwendet wird. Ob und was abgedeckt ist, hängt aber stark vom Versicherer und vom Versicherungslevel ab.
  • Welche Schäden kann eine E-Bike Versicherung zusätzlich abdecken? Auch hier kommt es stark auf den Versicherungsanbieter an. Prinzipiell geht der Schutz einer spezifischen E-Bike Versicherung aber weit über die vorherigen Versicherungen hinaus. So können auch Diebstähle auf der Strasse, Stürze oder Defekte am E-Bike abgesichert werden.
  • Welche Schäden kann eine Zusatzversicherung konkret abdecken? Ein Akkuschutz kommt beispielsweise für Akku-Schäden durch Feuchtigkeit auf. Eine Pannenhilfe – etwa über eine Mitgliedschaft in einem Verkehrsklub – sorgt für Unterstützung unterwegs. Auch hier kommt es auf das jeweilige Unternehmen an.

E-BIKE VERSICHERUNG IN DER SCHWEIZ: EIN ÜBERBLICK

In der Schweiz sind E-Bikes aufgrund der steilen Topografie und des gut ausgebauten Radnetzes besonders beliebt. Dabei wird zwischen E-Bikes, die bis 25 km/h und mit 500 Watt unterstützen und schnelleren S-Pedelecs (bis 45 km/h und 1.000 Watt) unterschieden. Folgendes solltest du bei der E-Bike Versicherung in der Schweiz beachten:

  • S-Pedelecs: Während E-Bikes bis 25 km/h versicherungstechnisch wie Fahrräder behandelt werden, benötigen S-Pedelecs eine Haftpflichtversicherung und ein gelbes Kontrollschild mit gültiger Versicherungsvignette. Letztere bekommst du vom Strassenverkehrsamt deines Wohnkantons.
  • Haftpflicht: Deckt Schäden ab, die man Dritten zufügt. Für E-Bikes bis 25 km/h ist die Privathaftpflicht zuständig, für schnelle E-Bikes ist eine Motorrad-Haftpflichtversicherung erforderlich.
  • Diebstahlschutz: Für Diebstahl zuhause gilt bei E-Bikes bis 25 km/h oft die Hausratversicherung. Unterschieden wird hier oft zwischen «einfacher Diebstahl» und «einfacher Diebstahl auswärts» – letzterer gilt auch für Diebstähle am Bahnhof. Hier wird oft eine zusätzliche E-Bike Versicherung notwendig. Bei S-Pedelecs ist wiederum ein Kaskoschutz für Motorräder nötig.
  • Eigene Schäden: Entweder über einen Zusatz in der Hausrat (abhängig von der Versicherungsgesellschaft) oder über einen privaten Kaskoschutz bzw. eine eigene E-Bike Versicherung mit den entsprechenden Leistungen.
  • Akkuversicherung: Optional, deckt Schäden am oft teuren Akku ab.

E-BIKE VERSICHERUNG DEUTSCHLAND: EIN ÜBERBLICK

In Deutschland gibt es eine ähnliche Unterscheidung zwischen Pedelecs und S-Pedelecs wie in der Schweiz. Während für erstere oft der private Haftpflichtschutz ausreicht, sind für schnelle E-Bikes (S-Pedelecs) zusätzliche Versicherungen notwendig.

  • S-Pedelecs: Gelten als Leichtkrafträder mit geringer Leistung bzw. Kleinkrafträder und brauchen daher eine Kfz-Haftpflichtversicherung und ein Versicherungskennzeichen.
  • Haftpflicht: Für S-Pedelecs ist die Kfz-Haftpflichtversicherung zuständig, für E-Bikes bis 25 km/h die Privathaftpflichtversicherung.
  • Diebstahlschutz: Wie in der Schweiz entweder über die Hausrat oder erweitert über eine spezifische E-Bike Versicherung.
  • Eigene Schäden: Über eine eigene E-Bike Versicherung. Wichtig ist hier die Unterscheidung zwischen Teilkaskoversicherung und Vollkaskoversicherung. Letztere bietet einen Rundum-Schutz und ist vor allem für hochwertige E-Bikes zu empfehlen.
  • Akkuversicherung: Entweder über die Hausrat, die bestehende Fahrradversicherung oder als Zusatzversicherung.

E-BIKE VERSICHERUNG ÖSTERREICH: EIN ÜBERBLICK

Ob Diebstahl oder Unfall – auch in Österreich haben E-Bike Versicherungen Hochkonjunktur. Hier dreht sich der Markt allerdings vor allem um E-Bikes mit einer Unterstützung bis 25 km/h, da S-Pedelecs aufgrund der strengen gesetzlichen Vorschriften kaum eine Rolle spielen.

  • S-Pedelecs: S-Pedelecs gelten als Fahrzeuge der Klasse L1e-B und sind damit rechtlich gesehen Mopeds. Entsprechend ist ein Moped-Versicherungsschutz notwendig.
  • Haftpflicht: Wie in Deutschland. Schützt vor Schäden, die man Dritten zufügt – etwa Kratzer an einem Auto, die durchs zu enge Vorbeifahren entstehen.
  • Diebstahlschutz: Basisschutz über die Hausrat- oder Haushaltsversicherung, allerdings für die jeweiligen Ansprüche oft nicht ausreichend. Hier empfiehlt sich ein Zusatz oder eine eigene Fahrradversicherung.
  • Eigene Schäden: Mit einer eigenen Vollkasko-Versicherung bist du bei Verkehrsunfällen und Parkschäden geschützt. Die Teilkasko-Versicherung dient als E-Bike Basisschutz.
  • Akkuversicherung: Entweder als Teil eines Komplettschutz-Pakets oder als Zusatz buchbar.

DAS E-BIKE VERSICHERN: UNSER FAZIT

Die vielen Beispiele zeigen es: Die Absicherung des geliebten E-Bikes ist durchaus sinnvoll. Dabei spielt es keine Rolle, ob du in Deutschland, Österreich oder der Schweiz unterwegs bist – in jedem Land gibt es spezifische Angebote und Regelungen, die es zu beachten gilt. Wichtig ist in jedem Fall, dass du gut recherchierst und die Angebote der jeweiligen Versicherungsunternehmen vergleichst. Das gilt umso mehr, als dass sich die Leistungen teils deutlich unterscheiden können. Auch die Frage, wie viel eine E-Bike Versicherung eigentlich kostet, solltest du in diesem Kontext klären. Insbesondere bei hochwertigen E-Bikes zahlt sich der Schutz im Ernstfall aber erfahrungsgemäss aus. Am Ende bringt die Investition in eine E-Bike Versicherung aber nicht nur finanziellen Schutz, sondern auch ein deutliches Plus an Sicherheit und Seelenfrieden.

Im besten Fall kommt deine Versicherung natürlich gar nicht erst zum Zug. Tipps, wie du dein E-Bike beispielsweise besser vor Diebstahl schützen kannst, findest du im folgenden Blogbeitrag:

Tipps, um dein E-Bike vor Diebstahl zu schützen

21.11.2023