E-BIKEN IM WINTER – DARAUF SOLLTEST DU ACHTEN


Nach einem warmen Start in die Jahreszeit und das neue Jahr ist der Winter nun doch noch angekommen. Viele Radfahrerinnen und Radfahrer fragen sich nun, ob es überhaupt Sinn ergibt, bei diesen oftmals widrigen Bedingungen mit dem E-Bike zu fahren. Die Antwort lautet ganz klar: Ja. Denn mit den richtigen Tipps macht das Radfahren auch im Winter Spass und ist selbst bei niedrigen Temperaturen eine gute Alternative zum Autofahren. Damit du deine Fahrten auch in der kalten Jahreszeit geniessen kannst, beantworten wir dir in diesem Beitrag die wichtigsten Fragen zum Thema E-Biken im Winter.

KANN MAN IM WINTER AUCH MIT DEM E-BIKE FAHREN?

Nasskaltes Wetter, Schneefall und oftmals vereiste und rutschige Strassen – der Winter meint es alles andere als gut mit uns Radfahrerinnen und Radfahrern. Doch nicht nur für uns Menschen ist die kalte Jahreszeit eine Herausforderung, sondern auch für das Material. Nicht wenige fragen sich deshalb, inwieweit E-Bikes mit ihrer komplexen Technologie überhaupt dazu geeignet sind, um damit in den Wintermonaten ausgiebig zu fahren. In der Tat ist diese Frage nicht unberechtigt. Denn durch den Elektro-Antrieb und insbesondere den Akku ist ein E-Bike deutlich sensibler als ein klassisches, mechanisches Fahrrad.

Dennoch können wir hier direkt Entwarnung geben. Zwar entfaltet ein E-Bike Akku seine beste Leistung bei Temperaturen zwischen 10 und 20 Grad Celsius, allerdings liefert die Batterie auch bei 0 Grad oder leichten Minustemperaturen genügend Leistung, um dich kraftvoll und sicher von A nach B zu bringen. Prinzipiell funktionieren E-Bike Akkus in einem Temperaturbereich zwischen minus 10 Grad und plus 50 Grad – damit sollten also so ziemlich alle deine Fahrten abgedeckt sein. Ob du im Winter E-Biken kannst, hängt also vor allem von den Strassenbedingungen und von deiner persönlichen Leidensfähigkeit in Sachen Kälte ab.

E-BIKEN WINTER – WIE MACHE ICH MEIN PEDELEC WINTERFEST?

Der Antrieb und der Akku sind freilich nicht die einzigen Komponenten, die Kälte, Frost und Schnee trotzen müssen. So sollte das E-Bike im Winter auch entsprechend für die Anforderungen in der kalten Jahreszeit ausgerüstet sein. Das beginnt bei den Bremsen. Diese müssen gut gewartet sein, damit sie auch bei Kälte und Nässe funktionieren.

Ausserdem ist es ratsam, rechtzeitig auf Winterreifen umzusteigen. Diese haben nicht nur ein griffigeres Profil, sondern verfügen auch über eine Gummimischung, die besser auf die kälteren Witterungsbedingungen abgestimmt ist. Wenn du auf Eis und Schnee unterwegs bist, dann kannst du dein E-Bike zudem mit Fahrradreifen mit Spikes ausrüsten. Diese verfügen über kleine Metallstifte auf der Lauffläche, die sich im Untergrund festbeissen. Die Haftung ist damit auch bei Glätte gegeben.

Ebenfalls wichtig ist die Beleuchtung. Gerade, wenn du dein E-Bike auf dem Arbeitsweg benutzt, wirst du in den Wintermonaten oftmals in die Dunkelheit geraten. Achte deshalb darauf, dass dein E-Bike über eine starke Beleuchtungsanlage verfügt und rüste hier gegebenenfalls nach. Entsprechende Tipps zum Thema E-Bike Beleuchtung findest du in unserem Blog.

Übrigens: Ob Bremsen-Check, Fahrradreifen-Wechsel oder anderweitige Umbauarbeiten – Hilfe bekommst du beim nächsten Fachgeschäft.

WELCHE KLEIDUNG SOLLTE ICH BEIM E-BIKE FAHREN IM WINTER TRAGEN?

Dein E-Bike ist nun winterfest – gratuliere! Bevor du auf deine nächste Tour auf den verschneiten Strassen gehst, solltest du einen Blick auf deine persönliche Ausrüstung werfen.

Damit du bei deinen winterlichen E-Bike Touren möglichst viel Fahrspass hast, brauchst du die richtige Kleidung. Klassischerweise hat sich hier das Zwiebelprinzip aus verschiedenen Lagen bewährt. Beginne mit einer atmungsaktiven Basisschicht, auf die weitere Schichten folgen, die zur Wärme- und Feuchtigkeitsregulierung eingesetzt werden können. Diese Schichten sollten gegen die Minusgrade schützen, aber auch den Schweiss verdunsten lassen. Die äusserste Bekleidungsschicht sollte dann nicht nur wasserdicht, sondern auch winddicht sein, um den eisigen Winterwind so gut wie möglich abzuhalten.

Essenziell beim Biken im Winter ist entsprechende zusätzliche Bekleidung. Dazu gehören beispielsweise warme Fahrradhandschuhe. Auch dicke Radsocken, Überschuhe aus Neopren und eine Helmmütze, die du unter deinem Fahrradhelm tragen kannst, gehören dazu. So fühlst du dich bei deinen winterlichen Rides nicht nur warm, sondern bist auch vor der Nässe geschützt.

FIT Inhaltbild E-Bike Urlaub
FIT Inhaltbild E-Bike Reichweite

WORAUF MUSS ICH BEIM RADFAHREN IM WINTER ACHTEN?

Dein E-Bike ist winterfest und du hast die richtige Kleidung parat – nun kann es losgehen! Das Wichtigste beim Radfahren im Winter ist das Thema Sicherheit. Denn egal, ob Schnee, Aquaplaning oder Eis – Fahrradfahren im Winter birgt einige Gefahren. Aus diesem Grund solltest du dich vor dem Losfahren genau über die Witterungsbedingungen informieren. Checke also, ob es die Temperaturen überhaupt zulassen, mit dem Rad zu fahren. Informiere dich ausserdem darüber, inwieweit auf den Strassen glatte Bedingungen herrschen.

So oder so gilt: In den Wintermonaten solltest du immer so vorsichtig wie möglich fahren. Dazu gehört unter anderem, dass du beim Fahren auf deine Geschwindigkeit achtest. Besonders in Kurven ist die Gefahr nämlich sehr gross, dass du bei glatten Bedingungen plötzlich zu rutschen beginnst und die Kontrolle über dein E-Bike verlierst.

Aus diesem Grund solltest du auch immer den Untergrund im Blick haben. Bereits bei nassen Bedingungen lässt der Grip im Vergleich zur trockenen Strasse stark nach. Bei Schneematsch verwandelt sich selbst das frischeste Asphaltband in eine Rutschbahn. Und bei Glatteis helfen ohnehin nur noch die oben bereits angesprochenen Reifen mit Spikes. Ansonsten solltest du dein Rad spätestens jetzt schieben. Achtung: Da E-Bikes im Vergleich zu klassischen Fahrrädern oftmals schwerer sind, ist es auch deutlich anspruchsvoller, sie wieder unter Kontrolle zu bekommen, wenn sie einmal ins Rutschen gekommen sind.

Besonders tückisch kann das gerade in der Übergangsjahreszeit zwischen Herbst und Winter auf den Strassen liegende Laub sein. Vor allem im Oktober und November kann sich in den dann oftmals schon sehr kalten Nächten Eis auf der Strasse bilden, das dann später von herabfallenden Blättern bedeckt wird. Das birgt für uns Radfahrerinnen und Radfahrer eine entsprechend grosse Rutschgefahr. Überdecktes Eis – ob durch Laub oder Schnee – ist einer der Hauptgründe für glättebedingte Fahrradunfälle in der kalten Jahreszeit. Doch auch gegen Frühling bedarf es an Vorsicht: Auch wenn die Tagestemperaturen bereits leicht ansteigen, so kann es nachts immer noch frostig sein und die morgendliche E-Bike Fahrt erschweren. Sehr tückisch.

WIE SOLL ICH MEIN E-BIKE IM WINTER PFLEGEN?

Wenn du einige E-Bike Touren bei winterlichen Temperaturen unternommen hast, wirst du feststellen, dass der Verschleiss an deinem Elektrofahrrad in der kalten Jahreszeit deutlich höher ist als im Sommer, wenn es draussen warm ist. Kein Wunder: Das nasskalte Wetter und das Salz auf den Strassen greifen die Komponenten stark an. Dementsprechend wichtig ist im Winter die Pflege deines E-Bikes. Dazu gehört unter anderem, dass du regelmässig die Funktionalität der verschiedenen Komponenten überprüfst.

Insbesondere die Bremsen, aber auch die Gangschaltung leiden besonders stark unter den äusseren Einflüssen. Du solltest also deine Bremsanlage und ihre Funktionalität in regelmässigen Abständen überprüfen. In diesem Zug sollten auch die Kette und die Schaltung regelmässig geschmiert werden. Ebenfalls wichtig: das Prüfen des Reifendrucks. Denn auch hier sorgen die Temperaturunterschiede in der kalten Jahreszeit dafür, dass die Luft schneller entweicht. Das gilt umso mehr, wenn du dein E-Bike in einer kalten Garage parkst.

WIE LAGERE ICH MEIN E-BIKE IM WINTER RICHTIG?

Womit wir beim letzten wichtigen Punkt in Sachen E-Biken im Winter angelangt sind. Zur winterlichen Pflege deines Pedelecs gehört nämlich auch die richtige Lagerung. Wie eingangs bereits erwähnt, fühlen sich E-Bikes am liebsten Temperaturen zwischen 10 und 20 Grad. Dementsprechend solltest du dein E-Bike nicht über Nacht draussen stehen lassen, sondern möglichst im Inneren unterstellen. Falls das nicht möglich ist, sollten E-Bikes zumindest an Orten abgestellt werden, die vor Regen und Schnee geschützt sind.

Speziell der Akku sollte im Winter aber immer ins Haus oder in die Wohnung mitgenommen und dort wieder aufgeladen werden. Dies verhindert die Entladung durch tiefe Temperaturen und sorgt langfristig für eine längere Lebensdauer deiner E-Bike Batterie. In unserem Blog findest du sechs Tipps zur Lagerung des E-Bike Akkus im Winter.

E-BIKE IM WINTER – FAZIT

Trotz Kälte und Schnee – E-Bike-Touren können auch im Winter ein besonderes Vergnügen sein. Das gilt umso mehr, wenn du die hier genannten Tipps beherzigst. Damit dein Pedelec die kalte Jahreszeit gut übersteht, solltest du darauf achten, dass es winterfest ist und du es gut pflegst. Zudem solltest du geeignete Kleidung tragen. Das Wichtigste ist zudem, im Winter besonders achtsam im Strassenverkehr unterwegs sein. Dann wird auch die eisigste E-Bike Tour zur winterlichen Genussfahrt. Übrigens: Zahlreiche Studien zeigen, dass Radfahren im Winter unser Immunsystem stärkt. Ein weiterer Grund, in Zukunft auch in der kalten Jahreszeit aufs Pedelec zu steigen!

Im Winter mit dem E-Bike fahren – Eine Checkliste

  1. Sorge dafür, dass dein E-Bike winterfest ist.
  2. Besorge dir die richtige Kleidung, um gegen Kälte und Nässe geschützt zu sein.
  3. Achte auf die äusseren Bedingungen.
  4. Fahre so vorsichtig wie möglich, um Stürze bei Glätte zu vermeiden.
  5. Pflege dein E-Bike regelmässig, um Verschleiss vorzubeugen.
  6. Parke und lagere dein E-Bike an geschützten Orten.
  7. Lade und lagere deinen Akku möglichst bei Zimmertemperatur.

31.01.2022