PINION UND FIT:

TECHNIK DER AUTOMOBIL-INDUSTRIE NUN AUCH AM E-BIKE

Ab Modelljahr 2024 wird es das FIT E-Bike System zusammen mit der Pinion «Motor.Gearbox.Unit» geben. Doch das ist nicht die einzige Neuerung: Mit dem Ansatz, Schaltung und Motor in einem Antrieb zu vereinen, sorgt die neue Pinion «Motor.Gearbox.Unit» auch für eine Revolution auf dem Antriebsmarkt – und bringt Technik aus der Automobil-Industrie ans E-Bike.

AUTOMOBIL-TECHNOLOGIE AM E-BIKE

Aus zwei wird eins. So könnte man den Ansatz der neuen Pinion MGU am einfachsten zusammenfassen. Denn während bei den meisten E-Bike Antrieben auf dem Markt Motor und Schaltung getrennte Komponenten sind, hat Pinion nun einen Antrieb entwickelt, der alles in einem Paket enthält. Konkret vereint man in der Pinion «Motor.Gearbox.Unit» (kurz: Pinion MGU) einen Elektromotor, Pinion-Getriebetechnik und eine elektrische Schaltung zu einem eigenen Antriebssystem. Das Ergebnis ist nicht nur ein weiterer Mittelmotor für E-Bikes, sondern ein gesamter Antriebsstrang in einer Einheit.

Die neue Pinion MGU ist dabei ein weiterer Schritt einer Entwicklung, die sich bereits seit mehreren Jahren abzeichnet: Immer öfter kommt an Elektrofahrrädern Technik aus der Automobil-Industrie zum Einsatz. Beispiele dafür gibt es inzwischen genug – etwa in der Form von Antiblockiersystemen (ABS), Reifendrucksensoren oder Beleuchtungsanlagen mit Fernlicht. Im Fall der neuen Pinion MGU ist es die besondere Konstruktion: In Anlehnung an die bewährte Automobil-Getriebetechnologie verwendet das Pinion-Getriebe eine sogenannte Stirnradverzahnung mit zwei hintereinander geschalteten Getriebesätzen. Die einzelnen Übersetzungsverhältnisse ergeben sich dann aus der Abstimmung der beiden Teilgetriebe mit verschiedenen Zahnradpaarungen.

GETRIEBESCHALTUNG STATT KETTENSCHALTUNG

Dass immer öfter Automobil-Technologie auch am E-Bike zum Einsatz kommt, ist dabei keineswegs überraschend. Insbesondere in den Städten haben sich E-Bikes längst als Mobilitätsalternative zum Auto etabliert. Und das ursprünglich rein mechanische Fahrrad profitiert mit seiner zunehmenden Elektrifizierung vom Know-how der Automobil-Ingenieurinnen und -Ingenieure.

Am Beispiel der Pinion MGU zeigt sich dabei sehr gut, warum Automobil-Technik am E-Bike oftmals Sinn machen kann: Während klassische Kettenschaltungen am Bio-Fahrrad absolut sinnvoll sind, stossen sie am E-Bike bei höheren Belastungen schnell an ihre Grenzen. Die zusätzlichen Kräfte zerren an der Schaltung und treiben den Verschleiss ins Bodenlose. Aus diesem Grund haben sie sich auch nie am Auto oder am Motorrad durchsetzen können. Stattdessen hat man hier schon sehr früh auf Getriebeschaltungen gesetzt. An E-Bikes, die mit immer stärkeren Elektromotoren ausgestattet sind, verhält es sich ganz ähnlich. Daher war es nur eine Frage der Zeit, bis entsprechende Getriebeschaltungen auch hier eingesetzt werden.

WELCHE VORTEILE BIETET DAS ZUSAMMENLEGEN VON MOTOR UND SCHALTUNG AM E-BIKE?

Motor und Getriebe in einer Einheit – am E-Bike ist dieser Ansatz noch verhältnismässig neu. Die Vorteile sind allerdings offensichtlich:

  • Motor und Schaltung sind sauber im E-Bike integriert. Es gibt also keine exponierten Schaltkomponenten.
  • Dadurch wird die Schaltperformance verbessert.
  • Aber auch der Verschleiss und die Wartung werden minimiert, da ein solches System sauberer und weniger fehleranfällig ist.
  • Last but not least haben auch die E-Bike Designerinnen und Designer mehr Freiheit, da sie weniger auf die zusätzlichen Schaltkomponenten achten müssen.

BESSERE TRAKTION UND BESSERES SCHALTERLEBNIS

Getriebeschaltung statt Kettenschaltung – die verschiedenen Vorteile veranschaulichen sehr gut, warum die Pinion «Motor.Gearbox.Unit» durchaus als eine Art Vorschau auf die Zukunft des E-Bikes angesehen werden kann. Das zeigt sich auch bei einem genaueren Blick auf die Konstruktion der E-Bikes: Denn durch den Wegfall des externen Schaltwerks und der Kassette am Hinterrad reduziert sich die ungefederte Masse erheblich, was eine bessere Fahrwerksleistung zur Folge hat und somit letztlich zu mehr Traktion führt – eine der wichtigsten Eigenschaften an jedem E-Bike und auf jedem Untergrund.

Und auch das Fahren selbst vereinfacht sich. Dank der Konnektivität zwischen den einzelnen Komponenten, die durch das FIT E-Bike System gewährleistet wird, kann sich die Motordrehzahl genau an den eingelegten Gang und die Trittfrequenz anpassen. Das bedeutet, dass die Drehzahl und die Unterstützung des Motors genau auf die jeweilige Situation abgestimmt sind. Mit entsprechenden Einstellungen sind darüber hinaus auch automatische Gangwechsel möglich – ähnlich wie bei einem Automatik-Getriebe am Auto.

DIE ZUKUNFT DER E-BIKE TECHNIK

Ob Reifendrucksensoren oder das Zusammenlegen von Antrieb und Schaltung – zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Einzug von Automobil-Technologie am E-Bike dem Elektrofahrrad weiteren Rückenwind bescheren dürfte. Die Pinion «Motor.Gearbox.Unit» ist dabei ein weiterer Meilenstein dieser technologischen Entwicklungsrichtung, die dafür sorgt, dass die Grenzen zwischen Automobil- und Fahrradtechnik weiter verschmelzen. Oder um es auf einfache Worte herunterzubrechen: Aus zwei wird eins.

Mehr Informationen zur Pinion «Motor.Gearbox.Unit» findest du auf folgender Seite:

Informationen zur Pinion MGU

20.06.2023