E-BIKE UND IOT – WIE DAS E-BIKE DURCH DAS INTERNET DER DINGE DIGITAL WIRD


Ein Fahrrad, dessen Komponenten mit einer Cloud kommunizieren und Daten austauschen – und das vollkommen selbstständig. Was sich im ersten Moment nach einer Vision aus einem Science-Fiction-Film anhört, ist längst Realität. Das sogenannte Internet of Things, kurz IoT, verändert nämlich auch die Fahrradwelt in rasenden Schritten. Doch was ist das Internet der Dinge überhaupt? Und wie sorgt es dafür, dass das E-Bike zum digitalen Transportmittel wird? Das alles erfährst du in diesem Blog-Artikel.

VOM MECHANISCHEN ZUM ELEKTRISCHEN VELO

Fahrräder mit Elektroantrieb, ausgestattet mit Lithium-Ionen-Akkus und LCD-Displays. Als Karl Freiherr von Drais vor etwas mehr als 200 Jahren das Fahrrad erfand, hätte er sich wahrscheinlich nicht einmal in seinen kühnsten Träumen vorstellen können, welche technologische Entwicklung seine «Laufmaschine», wie er das neue Gerät ursprünglich taufte, einmal durchlaufen würde. Zwar hat sich das Grundprinzip des Fahrrads bis heute nicht verändert, dennoch hat es technisch kaum noch etwas mit der ursprünglichen Erfindung gemeinsam.

Insbesondere mit der Einführung von elektrischen Komponenten hat das Fahrrad eine Revolution erfahren. Was einst mit elektrischer Fahrradbeleuchtung und Elektro-Fahrradcomputern begann, gipfelte in den 2000er-Jahren mit der Entwicklung massentauglicher E-Bikes. Heute sind fast die Hälfte aller neu verkauften Fahrräder Elektro-Velos und verfügen über Elektro-Motoren, Akkus und zahlreiche weitere elektronische Parts.

DAS E-BIKE UND DAS INTERNET OF THINGS (IOT)

Doch damit nicht genug: In den letzten Jahren hat auch das E-Bike eine Revolution erfahren. Ähnlich wie in vielen anderen Bereichen in unserer Gesellschaft hat das sogenannte Internet of Things, kurz IoT genannt, inzwischen auch in die E-Bike Technik Einzug gehalten. Das Resultat dieser Entwicklung lässt die eingangs geschilderte Zukunftsvision noch abstrakter erscheinen: vernetzte, intelligente E-Bikes, bei denen die Komponenten auf digitalem Wege miteinander kommunizieren und mit externen Servern oder Datenspeichern bzw. Clouds kommunizieren können.

Aber was ist das Internet of Things eigentlich? Die Definition des IoT ist relativ simpel: Prinzipiell handelt es sich hierbei um ein System aus physischen Geräten und Sensoren, die über Datennetzwerke miteinander verbunden sind – entweder direkt oder über einen zentralen Server. So können beispielsweise ein Smartphone, eine Smartwatch und ein Fitness-Tracker miteinander kommunizieren. Aber auch eine Vernetzung von physischen Geräten mit digitalen Diensten ist möglich – deshalb wird das Internet of Things häufig auch als «Internet der Dinge» bezeichnet.

VOM AUTOMATISCHEN UPDATE BIS ZUR FEHLERDIAGNOSE

Die Vernetzung von E-Bikes über das IoT ermöglicht es also, dass verschiedene Komponenten eines Fahrrads untereinander kommunizieren und zentral über einen Server mit Daten versorgt werden können. Das Resultat dieser Verbindungen ist eine Vielzahl an Funktionen, wobei der Fantasie hier keine Grenzen gesetzt sind. Software-Updates können so bequem per App durchgeführt werden, da das Pedelec und die jeweilige App miteinander kommunizieren können. Reifendrucksensoren sorgen dafür, dass auf dem E-Bike Display eine Warnung erscheint, wenn der Druck in einem Pneu nachlässt – ähnlich wie bei einem Auto. Und anstelle eines Schlosses nutzt du einfach die Verriegelungs-Funktion in deiner E-Bike App, die den entsprechenden Befehl zum Abschliessen ans E-Bike überträgt.

Diese Vielfalt an vernetzten Funktionen zeigt sich auch bei den FIT E-Bikes: Daten werden ausgetauscht und individuelle Einstellungen am E-Bike sind direkt über die App möglich. Nicht ohne Grund ist die FIT E-Bike Control App inzwischen zum heimlichen Bordcomputer geworden. Wie vielfältig die IoT-Welt bei FIT konkret ist, zeigt folgende Aufzählung:

  • Alle Informationen zum E-Bike und den Komponenten laufen in der App zusammen.
  • Einstellen von Motor-Optionen werden über die App gesteuert, statt diese über das E-Bike Display zu verändern.
  • Die Anbindung an die komoot App zur Routenplanung ist möglich.
  • Reifendrucksensoren können integriert werden. Auch hier findet der Datenaustausch mit dem E-Bike Display und der App statt.
  • Überhaupt kann das Smartphone das Display komplett ersetzen, wenn die Userin bzw. der User das will.
  • Über die App ist zudem der Standort des E-Bikes immer ersichtlich und man hat die Möglichkeit zum Standort zu navigieren.
  • Die App fungiert zudem als digitaler Schlüssel und sperrt bzw. öffnet das E-Bike.
  • Wenn der Alarm eingeschaltet ist, und das E-Bike bewegt wird, wird eine Push-Nachricht an die App gesendet.
  • Über die App können Zusatzfunktionen erworben werden, wodurch das E-Bike länger aktuell bleibt.
  • Ausserdem kann über die App direkt zur Kundschaft Kontakt aufgenommen werden, sodass die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden besser erfasst werden.

FIT Rendering Reifendrucksensoren
FIT Rendering E-bike Tracker

WAS IST DER TECHNISCHE HINTERGRUND DES INTERNET OF THINGS AM E-BIKE?

Die Liste an Funktionen, die das Internet der Dinge am E-Bike ermöglicht, ist also lang. Doch wie funktioniert all das? Mit dieser Frage sind wir bei der technischen Seite der IoT-Funktionen angelangt. Technisch gesehen, könnte jedes mit dem FIT System ausgerüstete E-Bike über ein sogenanntes IoT Modul verfügen. Aus Platzgründen ist die Verbauung momentan (Stand Januar 2023) ausschliesslich in E-Bikes der Marke Bulls mit Brose-Motor möglich. Dieses Modul ist immer mit der Cloud verbunden, daher kann es immer Daten senden und empfangen.

Auch die sogenannte Cloud ist ein essenzieller Bestandteil des IoT-Systems. Bei FIT laufen beispielsweise alle Daten in der Cloud zusammen. Dabei handelt es sich um Online-Speicher-Lösungen, die Software-Updates, Daten etc. bereithalten, sodass der Datenaustausch zwischen E-Bike, Apps und Co. möglich wird. Fürs Update braucht es so kein Kabel, sondern es reicht eine drahtlose Verbindung. Auch der Fachhandel braucht für die Wartung keine spezielle Software, sondern kann von überall auf die Daten zugreifen. Für Konsumentinnen und Konsumenten hat die Cloud darüber hinaus einen weiteren entscheidenden Vorteil: Radfirmen können so ihre Updates schnell und zentral auf den Markt bringen. Gibt es eine neue Software, steht diese beispielsweise direkt in der Cloud bereit.

WOHIN WIRD DIE ENTWICKLUNG DES IOT AM FAHRRAD LANGFRISTIG FÜHREN?

Das E-Bike wandelt sich immer mehr zur Mobilitätslösung – und das Internet of Things hat einen entscheidenden Anteil daran. Das zeigt auch ein Blick auf mögliche Entwicklungen, die in Zukunft ihren Weg an die vernetzten E-Bikes finden könnten: Gerade für den Stadtverkehr werden mehr Sicherheitsfunktionen wie zum Beispiel Totwinkelkameras, bessere ABS-Systeme und verbesserte Funktionen für den Diebstahlschutz in den kommenden Jahren erwartet. Im sportiven Bereich könnte sich das E-MTB mehr dem konventionellen MTB annähern – kein Display, mehr Integration – wobei die digitalen Funktionen direkt über die App gesteuert werden. Langfristig könnte die Vision sogar noch weiter gehen, nämlich hin zum voll vernetzten E-Bike, das sich selbstständig um Wartung und Reparaturen kümmert, den besten Weg kennt und seine Fahrerin oder seinen Fahrer bei Bedarf unterstützt. Das klingt dann doch ein wenig wie Science-Fiction, oder?

Welche Apps bereits jetzt im Markt etabliert sind und für mehr Fahrspass sorgen, erfährst du im folgenden Blogbeitrag:

Die 5 besten E-Bike Apps

14.02.2023